BachHEUTE: Tilge, Höchster, meine Sünden

Karfreitag, 25. März 2016, 15 Uhr

Johann Sebastian Bach: Kantate „Tilge, Höchster, meine Sünden" (BWV 1083)

liturgische Aufführung im Rahmen der Karfreitags-Andacht "Musik und Gebet zur Sterbestunde Jesu"

Katharina Held, Sopran
Sara Zwingmann, Alt

Mädchenchor Hannover
Arte Ensemble

Gudrun Schröfel, Leitung

Anke Merscher-Schüler, Liturgie

Pauluskirche, Meterstr. 39
Eintritt frei

Arte Ensemble

Mädchenchor Hannover

Passionskantate „Tilge, Höchster, meine Sünden“ - eine Adaption von Pergolesis "Stabat mater"

Johann Sebastian Bach (1685–1750) war nie in Italien – zumindest nicht leibhaftig. Gedanklich-musikalisch besuchte er das Land sehr wohl: So führte er Werke Palestrinas auf und bearbeitete Konzerte Vivaldis. Giovanni Battista Pergolesis (1710–1736) Stabat mater lernte Bach in einer handschriftlichen Kopie kennen und ersetzte zwischen 1745 und 1747 den lateinischen Text durch eine deutsche Nachdichtung des 51. Psalms. Dabei passte er die Musik nicht nur dem neuen Text an, sondern nahm weitere Änderungen vor, wie die Aufteilung des Werkes in 14 (statt bei Pergolesi zwölf) Sätze, den Austausch der letzten beiden Sätze, die deutlich erhöhte Eigenständigkeit der Violastimme und die melodische Ausdifferenzierung großer Intervallschritte oder reiner Tonwiederholungen. Im Großen und Ganzen ließ er Pergolesis Musik jedoch unangetastet und erwähnte ihn auch im Autograph.

Bibeltext: nach lutherischer Zählung Psalm 51 „Gott sey mir gnedig / nach deiner Güte / Vnd tilge meine Sünde / nach deiner grossen Barmhertzigkeit“ (Lutherübersetzung von 1545). Beide Werke vertonen den jeweiligen Text mit einer Kombination aus kontrapunktischen (Chor-)Sätzen und einer der italienischen Oper entlehnten Melodik in den Solopassagen.